Netzwerkarbeit mit Social Media

Social Media als öffentlicher Marktplatz

Wenn Sie an sozialen Netzwerken teilnehmen, gilt es zu bedenken, dass viele Informationen über Sie im Internet sichtbar werden und verknüpfbar sind. Was einmal online veröffentlicht wurde, verschwindet so schnell nicht mehr, selbst wenn Sie die Inhalte ändern. Das Internet vergisst nichts.

Die grössten Plattformen

LinkedIn

Linkedin von Microsoft ist ein Business-Netzwerk mit internationaler Ausrichtung. Neben den üblichen Vernetzungsfunktionen bietet die Plattform auch einen globalen Stellenmarkt an. Basisfunktionen gibt es kostenlos. Für weitere Funktionen ist eine kostenpflichtige Premium-Mitgliedschaft erforderlich.

XING

XING ist wie Linkedin ein Business-Netzwerk, aber mit Fokus auf den deutschsprachigen Raum. Das Netzwerk verfügt seit 2007 über eine Jobbörse. Mitglieder können Stellenangebote einstellen und nach freien Stellen suchen. Wer alle Dienstleistungen nutzen will, muss eine Premium-Mitgliedschaft kaufen.

Facebook

Gegenwärtig erfolgreichstes Social Network mit weltweit über zwei Milliarden Nutzern. Facebook betreibt ebenfalls eine Jobbörse. Unternehmen können Jobangebote posten. Als Nutzer sieht man die Angebote im Newsfeed. Daneben gibt es auch eine Suchfunktion für Jobs. Über den «Jetzt bewerben»-Button kann man sich innerhalb der Facebook-Umgebung direkt auf die Stelle bewerben.

Google

Die Suchmaschine ist zwar kein Social Network, aber sie hat das Potenzial, zur grössten Jobbörse der Welt zu werden. Immer mehr Jobsuchende starten ihre Suche bei Google. Das Feature «Google for Jobs» wurde 2017 zu Testzwecken in den USA lanciert. Googles Expansion in den Stellenmarkt dürfte spannend werden.

Twitter

Diese Plattform tritt wie ein schwarzes Brett auf. Jedermann kann kleine Textnachrichten (Tweets mit max. 280 Zeichen) an seine Follower schicken.

Einstieg in ein Business-Netzwerk

Ein Profil in einem Business-Netzwerk macht Sie als Marktteilnehmer/in sichtbar. Suchen Sie eine neue berufliche Herausforderung, können Sie das mit Zielsetzungen publizieren, analog zu den Zielsetzungen in der Spontan-be-Werbung. Zudem können Sie Ihre Kontakte einbinden und nach angebotenen Stellen suchen. Ein Profil einzutragen, geht rasch. Länger geht es, sich einen Kreis guter Kontakte aufzubauen und Aktivitäten zu entwickeln, die wahrgenommen werden. Es lohnt sich also, nicht gleich unmittelbar mit der Stellensuche zu starten.

Profil

Verfassen Sie ein authentisches Profil. Profile in verschiedenen Medien und in Ihrem Lebenslauf sollten übereinstimmen.

Kontakte

Haben Sie eine Mitgliedschaft eingetragen, ist es via die meisten Plattformen möglich, seine E-Mail-Adress-Datenbank nach Mitgliedern der Plattform abzufragen. So können Sie Mitglieder, die Sie bereits von anderswo kennen, auf der Plattform um Kontakt bitten. Tun Sie das selektiv: Sind es Leute, die Sie weiterempfehlen werden, die bezüglich Interessen, Fachgebiet, Bildung, Beschäftigung auf Ihrer Linie sind, die in Unternehmen tätig sind, die Sie interessieren, die Sie als Referenzpersonen unterstützen könnten?

Kontaktpflege

Die Profile Ihrer Kontakte können Hinweise über interessante Arbeitgeber, Produkte, Technologien, Bildungswege geben. Suchen Sie nach Unternehmen und Mitarbeitenden, die sich in Ihrem Markt innovativ verhalten, zukunftsorientiert handeln.

Einmal aufgeschaltet auf einer oder mehreren Plattformen, werden Sie bald merken, dass Profil-, Kontaktpflege und Kontaktschaffung grossen zeitlichen Aufwand bedeuten. Es wird eine Gratwanderung sein und stets wieder Ihre Entscheidung fordern, wie viel Sie investieren wollen. Eins aber ist sicher: Es wird kaum etwas bringen, nur ein Profil zu platzieren und zu warten, bis man Ihnen Angebote macht.

Stimmen von Personalfachleuten

  • Wer einsteigt, soll das überlegt tun, sich damit auseinandersetzen und die Plattform/en bewusst und sorgfältig wählen.
  • Die Selbstdarstellung geschieht in aller Öffentlichkeit, das Tun kann verfolgt werden.
  • Wer noch ohne Ausrichtung unterwegs ist, nicht genau weiss, was er will, lässt besser die Finger von Social Media.
  • Social Media bieten ein erweitertes Feld für die Netzwerkarbeit.
  • Netzwerkarbeit, in welcher Form auch immer, ist wichtig, vor allem für Marktteilnehmende, die nicht stets im Favoritenkreis stehen.
  • Wer durch Mitarbeitende, Personalfachleute anderer Firmen, über Geschäftskontakte als be-Werber oder be-Werberin empfohlen wird, erhält erhöhte Aufmerksamkeit.
  • Personalfachleute überprüfen auf den bekannten Plattformen die Platzierung, den Auftritt, die Kongruenz und Widersprüche von be-Werbenden.

Tipps

  • Achten Sie auf Ihre Privatsphäre-Einstellungen.
  • Stellen Sie nur Privates ohne Zugriffsbeschränkung ins Netz, das Sie auch in einem Vorstellungsgespräch vertreten können.
  • Formulieren Sie Berufliches übereinstimmend im Kontext mit Profil, Lebenslauf und mittelfristigen Laufbahnplänen.
  • Gesamthaft ist Sachlichkeit, Zurückhaltung und gezielte Offenheit angebracht.
  • Von Interesse sind die sprachliche Formulierung, Gewichtung und Strukturierung Ihrer Inhalte.
  • Es interessiert auch die aktive Nutzung der Mitgliedschaft durch Teilnahme an Fachgruppen, eigenes Publizieren und anderes.
  • Die Trennung oder Durchmischung von Beruflichem und Privatem kann aufschlussreich sein.
  • Die Art und Vernetzung der Kontakte sagt etwas über Sie aus.
  • Gerade bei Facebook ist Zurückhaltung angemessen. Man kann zwar annehmen, dass Sie bei einer recherchierenden Personalfachperson nicht mit jedem privaten Partybild in Misskredit geraten. Es ist eher so, dass ab einem gewissen Umfang und einer bestimmten Art und Weise des Auftritts ein positives Bild von Ihnen Risse bekommen kann.

Erarbeiten Sie das Profil als eine Sammlung kleiner Module in einem Textdokument mit ausgeschalteter Trennungsautomatik. Sie können diese dann in beliebiger Kombination und nach Bedarf in ein Online-Formular eingeben.

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Umsetzung